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Der Staat für Leoni – 330 Millionen Euro fließen

Der Autozulieferer und Spezialist für Kabel sowie Bordnetze Leoni hatte es in den letzten Jahren nicht leicht. Die Ausbreitung des Coronavirus setzt dem Unternehmen zusätzlich zu, weshalb ein weiteres 330-Millionen-Euro-Paket mit dem Staat ausgehandelt wurde. Schafft es Leoni so wieder auf einen grünen Zweig?

Mitte März wurde bereits ein Rettungspaket für Autozulieferer Leoni genehmigt. Die damalige Summe lag bei über 200 Millionen Euro. Doch in Folge der Corona Krise geriet das Unternehmen erneut in Existenznot. Jetzt kommt der Staat wieder ins Spiel, denn jener will den Spezialisten vor dem Zusammenbruch retten. Dafür haben sich die Bundesregierungen von Niedersachsen, Bayern und Nordrhein-Westfalen zusammengetan und gemeinsam eine Bürgschaft über 330 Millionen Euro ausgehandelt.

Der Kreditvertrag wurde zwar noch nicht unterschrieben, doch das soll zeitnah bei den Hausbanken geschehen. Nach Angaben eines Sprechers verfügt das Unternehmen nun über Kreditlinien von insgesamt 1,3 Milliarden Euro. Allerdings trägt nicht Leoni den Großteil des Ausfallrisikos, sondern rund 90 Prozent sind vom Staat abgesichert. Außerdem wurde geplant, dass der Großteil des Darlehens sofort ausgezahlt werden soll. Der Rest, also der kleinere Teil, soll später fließen.

Im Vergleich geben sich die beiden Rettungspakete nicht sehr viel. Insofern zeigt sich auch das neue Rettungspaket durch eine verbesserte Kreditlinie sowie zahlreiche Liquiditätsmaßnahmen. Die Bürgschaft läuft dabei bis Ende 2022. Das Unternehmen Leoni muss sich bis zu diesem Zeitpunkt dazu verpflichten, keine Dividenden an Aktionäre zu zahlen. Zu erwähnen ist, dass Leoni auf den Staat zugekommen ist. Vor knapp vier Wochen gab der Vorstand nämlich bekannt, dass diese sich Staatshilfe wünschen würden. Einer der Gründe war, dass in vielen Werken keine standardmäßige Produktion mehr möglich war, sondern nur Kurzarbeit. Das führte zu einem ordentlichen Minus.

Auch Vorstandschef Aldo Kamper melden sich zu Wort und gibt weiter, dass dem Unternehmen ein extrem herausforderndes Geschäftsjahr bevorstehe. Jedoch ist das kein Grund zum Aufgeben, denn schon im letzten Jahr kam es zu einer Stabilisation. Die Hoffnung des Konzernchefs liegt dabei im Anwachsen des Elektrofahrzeugmarkts. Gerade im letzten Jahr sah es für das Unternehmen aber nicht sonderlich gut aus. Es hat sich in seinen Ausgaben verkalkuliert und hatte einen Umsatzrückgang von sechs Prozent, was etwa einem Verlust von 384 Millionen Euro ausmachte, wie Nau News berichteten.